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B
etonsanierung

Schutz und Instandsetzung von Betonaußenflächen im Hochbau nach den technischen Richtlinien für Maler und Lackierer.
Um eine Betonsanierung erklären zu können, müssen wir etwas tiefer in die Materie eingehen. In unserer Erklärung finden Sie deshalb auch eingehen Auszüge aus den technischen Merkblatt für Maler und Lackierer.

Beton

Beton ist nach DIN 1045 ein künstlicher Stein, der aus einem Gemisch von Zement, Zuschlag (z.B. Sand, Kies) und Wasser, u.U. auch mit Betonzusatzmitteln und Betonzusatzstoffen, durch Erhärtung des Zementleimes (Zement-Wasser-Gemisch) entsteht. Beton kann bewehrt oder unbewehrt sein. Der zur Bewehrung verwendete Stahl wird als Betonstahl bezeichnet. Für Spannbeton verwendet man Spannstahl. Schlaffe Bewehrungen bestehen aus profilierten Beton-Stab-Stählen oder Beton-Stahl-Matten.

Ortbeton ist Beton, der als Frischbeton für Betonteile in ihrer endgültigen Lage eingebracht wird und dort erhärtet. Betonfertigteile werden in einem Fertigwerk hergestellt und zur Montage an den Bau geliefert.

Je nach technischer Ausführung, durch Schalungsart und Betonzusammensetzung sind bestimmte Oberflächenarten und Strukturen zu unterscheiden:

Sichtbar bleibende Betonflächen - sogenannter Sichtbeton - haben eine von der Schalung bestimmte Oberfläche, die gestalterische Aufgaben erfüllen können: sie sollen eine einheitliche Oberfläche aufweisen.

Unter Strukturbeton werden profilierte Betonoberflächen verstanden, die im allgemeinen mit Hilfe besonderer Strukturschalungen oder durch Nachbearbeitung z.B. Sandstrahlen, Flammstrahlen, Auswaschen, steinmetzmäßiges Bearbeiten u.a. entstehen.

Ursachen für Betonschäden

Neuer Beton is hochalkalisch (pH > 12,5). Die Alkalität des Betons bewirkt den Korrosionsschutz der Bewehrung.Wird die Alkalität duch Kohlendioxid (CO2) und andere sauer reagierende Verbindungen reduziert, beginnt in Anwesenheit von Feuchtigkeit und Sauerstoff der Stahl unterhalb pH 9,5 zu korrodieren (Volumvergrößerung auf das ca. zweieinhalbfache). Bei nicht ausreichend dicker und/oder nicht ausreichend dichter Betonabdeckung wird deshalb der Beton über dem Stahl abgesprengt.

Bei Chloridbelastung z.B. durch Streusalze kann die Korrosion bereits oberhalb eines pH-Wertes von 9,5 beginnen.

Der Alkalitätsverlust ist abhängig von der Betonfestigkeit und der Standzeit des Bauwerkes. Aus dem nachfolgenden Diagramm ist die Entwicklung der Carbonatisierung im Laufe von 20 Jahren je nach Betonfestigkeitsklasse ersichtlich.

Ungestrichener Beton im Freien, regengeschützt


Die Abbildung zeigt den Verlauf des Alkalitätsverlustes durch Carbonatisierung (nach Klopfer) eines nach DIN 1045 hergestellten Betons.

Eine weitere Ursache ist eine nicht ausreichende Dicke und/oder nicht ausreichend dichte Betonüberdeckung. Nach der derzeit gültigen DIN 1045 liegt die Betonüberdeckung im allgemeinen bei 3 bis 4 cm.


Betonschäden an einem Balkon



Hier sehen Sie eine nicht ausreichende
Betonabdeckung der Bewehrung.

Bautechnische Vorraussetzungen

Bauteile müssen vor aufsteigender und rückseitig einwirkender Feuchtigkeit geschützt sein. Attiken, Brüstungsoberseiten u. a. sollen durch Abdeckung mit Tropfkanten geschützt sein. Der Abstand der Tropfkanten soll dabei mindestens 20 mm betragen. Horizontale Flächen ohne Abdeckung müssen zur raschen Ableitung von Wasser ein ausreichendes Gefälle aufweisen. Ist dies nicht der Fall, sind sie mit geeigneten Stoffen zu beschichten.

Die Standsicherheit der Betonbauteile muß sichergestellt sein.

Bewehrungen dürfen nicht freiliegen. Sie sollen entsprechend DIN 1045 überdeckt sein. Bewegungsfugen müssen gemäß DIN 18540 bemessen und abgedichtet sein.

Betonschutzsysteme und Stoffe

Die Auswahl der Stoffe richtet sich nach der Beschaffenheit des Untergrundes, den auftretenden Beanspruchungen und den optischen Anforderungen.

Für Leichtbeton (zu erkennen nach dem Aufschlagen an den Zuschlagsstoffen, z.B. Blähton) müssen spezielle, dafür geeignete Beschichtungssysteme eingesetzt werden. Die Beschichtungssysteme müssen bei Leichtbeton die häufig auftretenden Netzrisse dauerhaft überdecken und dem Feuchtehaushalt des Untergrundes angepaßt sein. Darüberhinaus müssen sie die Bedingungen des folgenden Abschnitts erfüllen.

Betonschutzsysteme

Beton reagiert in Verbindung mit Feuchtigkeit alkalisch. Daher müssen Stoffe zur Oberflächenbehandlung von Beton alkalibeständig sein.

Alle Stoffe eines Betonschutzsystems müssen aufeinander abgestimmt sein. Zur Erfüllung der Funktion und der Gewährleistung dürfen nur Stoffe eines Systems verwendet werden.

An die Schutzbeschichtung für Betonoberflächen werden folgende Mindestanforderungen gestellt:

a) Diffusionswiderstand gegen Kohlendioxid:
    vergleichbare Luftschichtdicke

b) Widerstand gegen Wasserdampfdiffusion:
    vergleichbare Luftschichtdicke

c) Eignung zur Rissüberbrückung vorhandener Risse

Der Hersteller des Betonschutzsystems hat zuzusichern, dass die benannten Werte bei Verarbeitung des Systems nach Herstellervorschrift erreicht werden.

  4.2

Beschichtungsstoffe und Reparaturmaterialien

Systeme für die Instandhaltung Systeme für den Schutz und die Instandhaltung von Außenflächen auf Beton bestehen aus folgenden Stoffen (Abweichungen hiervon sind je nach System und der technischen Weiterentwicklung möglich):
  4.2.1 Beschichtungsstoffe für den Korrosionsschutz der Bewehrung
Korrosions-schutz-Beschichtungs-stoffe  

Es werden eingesetzt

a) Reaktionshärtende Systeme z.B. Epoxidharze

b) Kunststoffmodifizierte Zementschlämmen



  4.2.2 Haftbrücken
Schlämmen  

Schlämmen bzw. Haftgrundierungen auf Basis wie unter 4.2.1 beschrieben



  4.2.3 Füllmassen (Mörtel und Betone)
Füllmassen  

Man unterscheidet verschiedene Füllmassen:

a) Zementmörtel nach DIN 18550, Teil 1
b) Beton nach DIN 1045
c) Spritzbeton nach DIN 18551
d) Zementmörtel/Beton mit Kunststoffzusatz (PCC = Polymer-Cement-Concret)
e) Reaktionsharzmörtel (PC = Polymer-Concret)
f) Spritzmörtel
g) Spritzbeton/Spritzmörtel mit Kunststoffzusatz (SPCC)
h) Leichtbeton nach DIN 4119
i) Spritzleichtbeton nach DIN 18551

  4.2.4 Feinspachtelmassen
Feinspachtel-massen  

Man unterscheidet verschiedene Feinspachtel, z.B.

a) zementgebunden, meist kunststoffvergütet
b) dispersionsgebunden, ggf. zementvergütet
c) Reaktionsharz (z.B. Epoxidharze, Polyorethan, Acrylharz)

  4.2.5 Grundbeschichtungen
Grund-beschichtungs-stoffe  

Man Unterscheidet verschiedene Grundbeschichtungen:

a) Polymerisatharze, gelöst
b) Kunststoffdispersionen bzw. Kunststoffdispersionsfarben
c) Reaktionsharze (z.B. Epoxidharze, Polyurethanharz, Acrylharz)
d) Silan- oder Siloxanlösungen, ggf. kombiniert mit Polymerisatharzen

  4.2.6 Zwischen- und Schlußbeschichtungen
Beschichtungs-stoffe  

Die gebräuchlichsten Beschichtungen basieren z.B. auf:

a) Kunststoffdispersionen
b) Reaktionsharzen (z.B. Epoxidharz, Polyurethanharz, Acrylharz)
c) Polymerisatharzen, gelöst

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